Dienstag, 8. Mai 2012

Die nächste anstrengende Woche

Ich hatte schon gedacht, dass ich aufatmen könne. Doch es geht frisch fröhlich weiter im Text mit Terminen und grossen Hürden, die es zu überwinden gilt.
Entwarnung?!?
Heute war ich bei meiner Hausärztin wegen dem Herpes-Ausschlag auf Besuch. Ich finde, dass der Ausschlag schon deutlich gebessert hat. Sie auch. Doch Entwarnung gibt es bezüglich dessen immer noch nicht. Ich könnte heulen. Die verschriebene Salbe hat doch gewirkt, weshalb darf ich nun nicht einfach schön brav so weiterbehandeln? Jetzt besteht einen Verdacht auf einen Pilz. Erstmals soll ich die helfende Salbe zwei Tage nicht verwenden. Wenn der Ausschlag in diesen Tagen wieder grösser werden sollte, mehr zu jucken und brennen beginnt, heisst es schnellst möglichst in die Praxis rennen. Wenn er Ausschlag unverändert bleibt, muss ich einen Termin nächste Woche abmachen. Falls sich ein deutlicher Rückgang verzeichnen sollte (worüber ich eher skeptisch bin und trotzdem sollte man bekanntlicherweise die Hoffnung nicht verlieren:-)) dann muss ich die Praxis vorläufig nicht mehr besuchen.
Eine neue WG-Kollegin haben wir bis heute nicht gefunden, obwohl schon etliche nette und sympatische Menschen hier waren. Die, die wir wollten haben abgesagt, die die wir nicht wollten haben zu gesagt, wir ihnen jedoch wieder abgesagt. Weiter geht es im Text mit der Suche nach einer neuen Wohngenossin. Das ist neben der ganzen Lernerei ganz schön anstrengend.
Durch die Absage einer sehr sympathischen WG-Interesssentin heute, habe ich die Lust am Suchen momentan gerade etwas verloren. Ich habe mir schon darüber Gedanken gemacht ob die jeweiligen Interessenten meine schöne Krankheitsgeschichte irgendwie erahnen konnten obwohl ich ihnen kein Sterbenswörtchen davon erzählt habe und deswegen abgesagt haben. Warscheinlich bilde ich mir dies nur ein, weil ich mich frage weshalb wir noch niemand für unsere Wohnung gefunden haben. Ich mache mir schon Selbstvorwürfe. Selbstvorwürfe die bis zur Selbstabwertung und den Selbstverletzungsgedanken führen. Nein, diese Krankheit mit der Selbstverstümmelung ist vorbei. Trotzdem tauchen ab und an immer wieder Gedanken davon auf, welche mich lahm legen. So wie heute.
Während meiner Psychischen Krankheit hat mir oft das Schreiben von Gedichten Erlösung gebracht. Auch heute:


Der Stein

Alles in mir erstarrt wie Sand zum Stein
Kaum beweglich, mit den Augen in's Leere starrend
Die Gedanken erstarren aus Angst
So unbeweglich, so gelenkslos steht der Stein da
Ich fühle nichts, ich sehe nichts
Die Gedanken der Angst sind übermächtig
So wie der Stein möchte ich sein:
Der Witterung ausgesetzt, langsam zerbröckelnd
um am Schluss als Sandkorn mit der Mutter Erde verbunden zu sein.
Einfach einmal nichts tun müssen und Lob ernten
Hier stehen dürfen und wie Edelstein in der Sonne erstrahlen.
Doch die Realität sieht anders aus.
Wieder ist kämpfen angesagt.
Doch als Stein kann ich nichts tun.
Nur da stehen und hoffen um irgendwann einmal mit einer chemischen Substanz verbunden zu werden und als Kristall in der Sonne leuchten zu dürfen.

Und eines ist klar, ich kann kämpfen und werde auch nicht aufgeben. Ich werde es schon schaffen. Doch momentan habe ich keine Lust und keine Zeit mich noch zusätzlich mit meiner früheren psychischen Krankheit auseinander zu setzen. Ich möchte die LAP schaffen. Doch dazu braucht es noch einiges an Repetition des Schulstoffes. Die Zeit und die Kraft sind momentan richtig niedrig. Ich habe mir heute fest vorgenommen nach dem Hausarzt zu lernen. Doch die kreisenden Gedanken in meinem Kopf um die Selbstverletzung liessen es nicht mehr zu. Ich fühl mich richtig traurig. Meine Therapeutin würde jetzt allerdings sagen, dass ich ohne schlechtes Gewissen einen Zacken zurückschrauben darf. Wollen wir doch dieser Aussage Glaube schenken und morgen voller Energie und Kraft in den nächsten Tag starten.

Herzlichst grüsst Euch
Chili

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